Fight historical lies everywhere!
Die Verharmlosung der Nationalsozialismus wird oft mit dem Begriff „Revisionismus“ umschrieben. „Revisionismus“ ist eine Form von Geschichtsfälschung, die sich einen wissenschaftlichen und seriösen Anschein gibt. Der Begriff ist eine beschönigende Bezeichnung und wird deshalb in Anführungszeichen gesetzt. Da die Verbreitung von nationalsozialistischer Ideologie sich nach 1945 schwieriger gestaltete, wurde eine „Wissenschaft“ erfunden, die die Verbrechen des Faschismus neu begutachten, relativieren bzw. leugnen soll. Zentrales Element ist die Leugnung der Shoa, die systematische Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden wird als Lüge angesehen. Die Existenz von Gaskammern in den nationalsozialistischen Vernichtungslagern und Konzentrationslager wird abgestritten und häufig als „Auschwitz-Lüge“ betitelt. Die Leugnung des Holocausts ist nach bundesdeutschem Recht strafbar. Die VertreterInnen des „Revisionismus“ geben sich oft als
HistorikerInnen aus, die eine „neutrale“ Forschung betreiben, was impliziert, dass die anerkannte Geschichtswissenschaft, die Lüge der jüdischen Vernichtung nicht beweisen kann, aber verbreitet. „Revisionismus“ umfasst nicht nur die Leugnung des Holocaust, sondern jede Form von Verharmlosung, Beschönigung, Rechtfertigung oder Entkriminalisierung des Nationalsozialismus für persönliche, vor allem aber politische Zwecke. In abgeschwächter Form findet sich eine Verharmlosung des Nationalsozialismus auch im Alltag wieder. Immer dann, wenn die Taten der Deutschen heruntergespielt werden, in dem zum Beispiel so getan wird, als wären nur ein paar einzelne Nazis verantwortlich für die Verbrechen während des Nationalsozialismus gewesen und nicht die deutsche Mehrheit. Eine Verharmlosung findet auch statt, wenn versucht wird, etwas "Gutes" an der Zeit des Nationalsozialismus zu finden. Verbreitet ist der Verweis auf den Abbau der Arbeitslosigkeit oder den Bau von Autobahnen. Dabei kann man
gar nicht einen Teilaspekt herausgreifen, ohne die Grausamkeiten gegen Juden und Jüdinnen und alle als "undeutsch" eingeordneten Menschen, wie Sinti, Roma, Homosexuelle und KommunistInnen, zu nennen. Immer mehr ist von einer Normalisierung der Deutschen die Rede, damit ist meist gemeint, es wäre Zeit einen Schlussstrich zu ziehen. Als müsse man nicht mehr darüber reden. Dabei ist und bleibt es wichtig, sich mit der Shoa und den Verbrechen des Zweiten Weltkriegs zu beschäftigen, die Ideologien des Nationalsozialismus zu verstehen und ihr Fortwirken heute zu sehen.
Ob im Stadion, in der Schule, zu Hause, auf der Straße oder unter Freundinnen und Freunden: Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und andere Ausgrenzung sowie Verharmlosung des Nationalsozialismus und Geschichtsfälschung finden sich in ganz alltäglichen Situationen.
Nimm das nicht hin, auch wenn ein Spruch ganz "harmlos" daherkommt!
Zu viel Toleranz fördert Ignoranz.
Eine Kampagne von der Projektinitiave "Participate!" im Conne Island Leipzig.
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Union durch das Programm
JUGEND IN AKTION finanziert. Der Inhalt dieses Projektes gibt nicht notwendigerweise den Standpunkt der Europäischen Union oder der Nationalagentur
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participate.conne-island.de - »Participate!« - Juli-Dezember 2009