Fight racism everywhere!
Rassismus beginnt nicht, wenn eine Migrantin oder ein Migrant gewalttätig angegriffen wird. Rassismus beginnt im Kopf, bei allen Vorstellungen, die Menschen nach ihrer Herkunft oder ihrer Hautfarbe einordnen und ihnen Eigenschaften zuschreiben. Das müssen gar nicht immer negative Zuschreibungen sein. Ein verbreitetes Vorurteil ist zum Beispiel, alle Menschen aus Lateinamerika könnten tanzen, ihnen läge angeblich Rhythmus im Blut. Erstmal ist das nicht böse gemeint, aber solche Vorstellungen legen den Grundstein für rassistische Ausgrenzungen.
In unserem Workshop und den Diskussionen fanden wir diese Definition von Rassismus von Wolfgang Wippermann aus seinem Aufsatz "Doch ein Begriff muß bei dem Worte sein" sehr brauchbar:
"Unter Rassismus sind einmal alle Theorien und Vorstellungen zu verstehen, die von einer angeborenen ungleichen Wertigkeit der verschiedenen Menschen ausgehen, die es nach Meinung heutiger Anthropologen generell gar nicht gibt, weil alle Menschen so unterschiedlich und zugleich so gleich sind, dass sich jegliche Einteilung der Menschheit in (Menschen-) Rassen verbietet."
Das heißt für uns, auf obiges Beispiel bezogen: Geh nicht davon aus, dass ein Mensch aus Brasilien tanzen kann. Und: Geh nicht davon aus, dass er oder sie nicht tanzen kann. Genauso wie bei einem oder einer aus Deutschland, aus der Ukraine, aus Japan oder sonst woher.
Jede Person ist eben so gleich und so verschieden. Wie jemand ist und was eine kann, hat ganz viele unterschiedliche Ursachen und Gründe, die Hautfarbe gehört nicht dazu.
Rassismus äußert sich ganz unterschiedlich, im Denken und Handeln von Einzelnen, aber auch gesellschaftlich bzw. staatlich. In Deutschland gibt es viele Gesetze, die es Menschen aus anderen Ländern schwer oder unmöglich machen einzureisen oder hier zu arbeiten.
Mehr Infos
Wir sehr rechte Einstellungen, Alltagsrassismus und Diskriminierung auch in Leipzig verbreitet sind, zeigen sowohl Umfragen und Studien als auch Berichte über Diskriminierungen. Einen Überblick hierüber findet sich im Internetportal Chronik.le (
http://www.chronikle.org).
Die Studie "Bewegung in der Mitte" (
http://library.fes.de/pdf-files/do/05864.pdf ) analysiert rechte Einstellungen in Deutschland 2008 mit einem Vergleich von 2002 bis 2008 und aller Bundesländer. Die beiden Vorgänger-Studien "Vom Rand zur Mitte" (2006)
http://library.fes.de/pdf-files/do/04088a.pdf und "Ein Blick in die Mitte" (2008)
http://library.fes.de/pdf-files/do/05433.pdf sind ebenfalls im Internet verfügbar.
Ob im Stadion, in der Schule, zu Hause, auf der Straße oder unter Freundinnen und Freunden: Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und andere Ausgrenzung sowie Verharmlosung des Nationalsozialismus und Geschichtsfälschung finden sich in ganz alltäglichen Situationen.
Nimm das nicht hin, auch wenn ein Spruch ganz "harmlos" daherkommt!
Zu viel Toleranz fördert Ignoranz.
Eine Kampagne von der Projektinitiave "Participate!" im Conne Island Leipzig.
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Union durch das Programm
JUGEND IN AKTION finanziert. Der Inhalt dieses Projektes gibt nicht notwendigerweise den Standpunkt der Europäischen Union oder der Nationalagentur
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